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 David McAllister empfängt die Euroscola-Sieger vom Gymnasium Langen in Straßburg

Endlich ist es soweit. Die ehemalige 10c vom Gymnasium Langen darf ihren Preis in Empfang nehmen, eine Reise nach Straßburg. Im EU-Parlament erhalten die Schüler/innen die Gelegenheit am so genannten Euroscola-Tag teilzunehmen. Ein Tag, an dem Jugendliche aus ganz Europa zusammenkommen und im Parlament über die Zukunft der EU diskutieren. Die Klasse hatte im vergangenen Jahr ein politisches Theaterstück initiiert und sich damit gegen weit über hundert Schulen in ganz Deutschland im Wettbewerb durchgesetzt. Dies ist bereits das zweite Jahr in Folge, dass sich eine Klasse des Gymnasiums Langen beim Euroscola-Wettbewerb behaupten konnte.

Herr David McAllister würdigte das europapolitische Engagement der Klasse gleich in doppelter Hinsicht. Er besuchte das Gymnasium Langen im Oktober 2018, um mit den jungen Erwachsenen über die Chancen und Herausforderungen der europäischen Gemeinschaft zu sprechen und für einen Zusammenhalt zwischen den EU-Ländern zu werben. Im Anschluss an eine sehr lebhafte Fragerunde, an der auch Herr Bürgermeister Thorsten Krüger teilnahm, lud er die Schüler/innen zu einem privaten Treffen im Parlament ein, bei dem die (mittlerweile) Oberstufenschüler/innen auch eine Plenumsdebatten über den Sudan verfolgen durften.

 

So konnten die Gymnasiasten in der vergangenen Woche (16.-20.01.2019) gleich doppelt „europäische Luft“ schnuppern. Ein Tag vor dem offiziellen Euroscola-Tag am 18. Januar setzten sich Herr McAllister und die ehemalige Klasse 10c, gemeinsam mit ihren begleitenden Lehrkräfte Frau Grüninger (Schulleiterin des Gymnasiums) und Frau Wöstehoff (Initiatorin des politischen Theaterstücks) zusammen und sprachen über die gegenwärtige Situation in der Europäischen Union. Dabei interessierte die Schüler/innen insbesondere der Umgang des EU-Parlamentes mit der Brexit-Situation. Herr McAllister berichtete aus erster Hand von den aktuellen Parlamentsdebatten und erklärte den Schülern, warum es in Großbritannien so schwierig sei, eine pro-europäische Sichtweise flächendeckend zu implementieren. Die Schüler/innen des Gymnasiums bewegte darüber hinaus das Thema „Europawahl 2019“. Herr David McAllister appellierte an die Jugendlichen, das Erstarken der nationalgerichteten Parteien kritisch zu beurteilen und dabei die herausragende Bedeutung des Wählens im Blick zu behalten. Die Schüler/innen behielten die Worte des Europaabgeordneten in den darauffolgenden Tagen in ihren Köpfen und setzten sich mit der Frage auseinander, warum die EU das Wahlalter nicht europaweit auf 16 Jahre senken möchte, sodass die jungen Europäer als „Zukunft Europas“ mitentscheiden dürfen, welche Art der Stimme im Parlament Gehör findet.

Der Austausch der Schüler/innen am Euroscola-Tag bestätigte das Bedürfnis nach Mitentscheidungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten der jungen Generation. Die Gewinnerklassen stellten sich zunächst auf Englisch und Französisch im Parlament vor. Chiara Taubert repräsentierte auf dem Podium des Parlamentes das Gymnasium Langen und damit nicht zuletzt auch die Jugendlichen der Bundesrepublik. Sie warb für einen konstruktiven, pro-europäischen Diskurs, welcher im Anschluss an die Vorstellungsrunde auch stattfand. In sechs thematisch unterschiedlichen Arbeitsgruppen entwickelten die Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Nationalitäten gemeinsam Konzepte und mögliche Gesetzesvorhaben, die die EU in eine positive Zukunft führen sollten. In der Rolle der Abgeordneten und auf den Sitzplätzen der Politiker debattierten die über 500 jungen Erwachsenen über die Vor- und Nachteile der erarbeiteten Vorschläge und stimmten im Anschluss daran wie „richtige Politiker“ per Knopfdruck ab. Erfüllt von dem regen Austausch mit den anderen Jugendlichen und dem internationalen Flair reiste die ehemalige 10c am vergangenen Sonntag zurück nach Deutschland. Welchen Mehrwert eine solche Veranstaltung für die Heranwachsende impliziert, wird sich wohl in den nächsten Jahren zeigen – spätestens dann, wenn die jetzt noch 16-17 jährigen Schüller/innen zum ersten Mal zur Europa- und/oder Bundestagswahl gehen dürfen…

 (Annika Wöstehoff)

 

Statements der ehemaligen 10c

Die Reise war spannend und schön, insbesondere der Euroscola-Tag, da man sich mit Schülern aus anderen Ländern austauschen konnte, vor allem weil man sonst keine Möglichkeit dazu erhält. Es war auch toll, Herrn McAllister zu treffen, weil wir seine und unsere Meinung beispielsweise zum Brexit austauschen konnten.“ (Torben, 17 Jahre)


Die Reise war allgemein sehr interessant, da man hautnah miterleben konnte, wie die Europaabgeordneten eigentlich arbeiten und auf welchen Grundsätzen/Werten die EU eigentlich begründet ist. Das Treffen mit Herrn McAllister war auch sehr interessant, da wir ihm Fragen zu allen möglichen Themenbereichen stellen konnten und er uns seine Sicht der Dinge erklärt hat.“ (Melina, 16 Jahre)


Für mich war die Reise etwas Besonderes und hat mein Selbstbewusstsein und meine Position bzw. Haltung zur Politik bestärkt. Der Euroscola-Tag hat mich zum Nachdenken gebracht und ich würde diese Erfahrung gerne noch einmal erleben.“ (Lennart, 17 Jahre)


Fünf sehr tolle Tage waren es in Frankreich. Dank der tollen Organisation unserer Lehrerin und einer guten Stimmung in der Gruppe war die Fahrt, welche als Höhepunkt eine spannende Debatte im EU-Parlament hatte, ein voller Erfolg.“ (Keno, 16 Jahre)


Ich bin total dankbar, dass ich so viele neue Erfahrungen sammeln konnte. Vor allem der Euroscola-Tag im Parlament hat mir gefallen, da wir gemeinsam mit vielen verschiedenen Ländern über aktuelle politische Themen gesprochen haben. Mein persönliches Highlight war die Rede, die ich vor so vielen Menschen gehalten habe. Insgesamt hat mir die Reise mit meiner ehemaligen Klasse sehr viel Spaß gemacht.“ (Chiara, 16 Jahre)

Für mich war der Euroscola-Tag sehr interessant und eine tolle Erfahrung. Wir hatten die Chance, einmal da zu sitzen, wo sonst richtige Politiker über die Zukunft der EU entscheiden. In dem atemberaubenden Plenarsaal haben wir mit anderen Jugendlichen diskutiert und konnten uns in die Aufgaben echter Politiker hineinversetzen. Die Fahrt nach Straßburg hat sich auf jeden Fall gelohnt!“ (Rike, 16 Jahre)